Schärfe, die zusammenschweißt: So war das Running Dinner

Vergangenen Donnerstag (18.10.) war es wieder soweit: Das RunningDinner ging in die nächste Runde! Das Prinzip des Running Dinners ist, dass Erstis bei höheren Semestern zu Besuch sind und gemeinsam essen. Charlotte war als Host dabei. 

Heute Abend erwarten wir, Luca, Leo, Ella und ich, zwei Erstis. Geplant ist, dass wir die Vor- und Hauptspeise in Lucas WG zu uns nehmen und im Anschluss das Dessert mit allen anderen am SMH.

Das RunningDinner beginnt, im wahrsten Sinne des Wortes, rennend. Rennend durch den Kaufland. In einer Stunde kommen die Erstis und wir haben uns kurz vor Ankunft auf dem Parkplatz bezüglich des Menüs nochmal umentschieden: Statt indischem Chicken Tikka Masala wird es nun südostasiatisches Curry geben, denn nach geänderten Anforderungen soll es ein vegetarisches Curry werden.

Nachdem wir alle Zutaten in den Einkaufswagen manövriert haben, stehen wir eine gefühlte Ewigkeit an der Kasse. Donnerstagabend scheint der perfekte Zeitpunkt für den Familiengroßeinkauf zu sein…

Um kurz vor sechs erreichen wir dann endlich die WG, treffen auf einen schön gedeckten Tisch und eine volle Ladung geschnittener Zwiebeln. Geheult wurde also auch schon. Die Stimmung geht ab diesem Zeitpunkt nur noch bergauf, soviel ist sicher. Nun geht das Schneiden in die nächste Runde, ob ordentlich Tomaten – für Bruschetta – oder Karotten, Ingwer und Zucchini, wir vier haben alle Hände voll zu tun.

Um kurz nach sechs noch keine Spur von den Erstis, aber dafür kommen immer weitere WGler und bewundern das bereits zu erahnende Menü. Dann endlich: unsere Erstis, Ciara und Josie, sind da. Die erste Flasche Wein wird geöffnet und wir stoßen gemeinsam auf den bevorstehenden Abend an. Luca ist Mr. Small-Talk durch und durch und wir erfahren die ersten wichtigen Infos über unsere Erstis. Die Gespräche drehen sich um – klar – die Uni, zudem entfacht eine Soziologie-Debatte unter nicht SPElern und die Dozenten der Erstis werden nacheinander näher unter die Lupe genommen.

Derweil stehen wir weiter in der Küche: Ella widmet sich voll und ganz dem Curry, ich dem Bruschetta und Leo ist unser Mann für alles.

Die Tomaten-Zwiebel-Knoblauch-Mischung für das Bruschetta nimmt langsam Form an und auch das Curry hat schon seine schöne gelbe Farbe angenommen. Zudem wird fleißig probiert und wir resümieren, dass unser Curry einfach noch zu mild ist. Ella schüttet heiter immer weiter Chili-Pulver rein, aber es will sich partout nicht viel ändern. Wir greifen zu schärferen Maßnahmen: Chili-Schoten finden ihren Weg in unser Curry. Dabei unbedacht bleibt, dass sich die Schärfe erst nach wenigen Minuten in ihrer vollen Stärke entwickelt und dass Leo und Ella – beide Asien erfahren – eine andere Schärfe-Toleranz haben, als Asien unerfahrene Menschen.

Nach gut einer Stunde wird dann endlich die Vorspeise serviert. Auf jeden Teller wandern zunächst zwei Bruschetta-Schiffchen und wer möchte, darf seine noch mit Balsamico-Creme verfeinern. Die Kombination aus viel Knoblauch, Schalotten, Tomaten und Basilikum schmeckt laut Ciara, „besser als beim Italiener!“

Nachdem das Bruschetta in die zweite Runde geht, wird das Curry noch einmal ordentlich erhitzt und die Cashew-Nüsse hinzugefügt. Ein letztes Mal kosten, bevor es auf die Teller kommt: `ne scharfe Angelegenheit, soviel ist gewiss!

Erste Maßnahmen ergreifen wir bereits vor dem ersten Löffel: alle in der Runde werden gewarnt. Dabei stellt sich raus, dass unsere Ersti Josie sehr Schärfe empfindlich ist. Na dann mal guten Appetit Josie!

Der erste Happen wird genommen und noch hält sich das Gejammer in Grenzen. Doch bald wird das Fenster geöffnet und der ein oder andere lässt einen Schweißausbruch über sich ergehen. Von Wein wird teilweise zu Milch gewechselt und die halben Chili-Schoten werden aus dem Curry gefischt. „Mensch Ella, die schneidet man in winzige Stücke und zerbricht sie nicht einfach…!“, so Leo. Naja, zu spät. Und schließlich trägt die Schärfe sicherlich einen großen Teil zum Erinnerungswert des Currys bei. Ciaras Fazit: „Das Bruschetta war gut.“

Mit vollem Magen begeben wir uns dann Richtung SMH und treffen neben vielen weiteren Erstis und höheren Semestern auf viele leckere Desserts, zubereitet vom ZUtaten-Team. Nach und nach füllt sich das SMH und wir genießen die Musik, den See und die ausgelassene Stimmung.

Nach Ende dieses scharfen und gelungenen Abends, kann ich nur jedem ans Herz legen, am RunningDinner teilzunehmen – ob als Host oder als Ersti. Denn ja, essen verbindet!