Reiskorn – Wie das Wetter die ZU umtreibt

Kaum bricht der Herbst einher und die Tage werden kühler und vor allem nasser, frohlocken Canada Goose und Co.
Der meteorologische Wandel dürfte wohl auch an den ewig sommerliebenden ZUler:innen nicht ganz unbemerkt vorbeigegangen sein. In einer Welle des Entsetzens über das plötzliche Dahinsiechen des Sommers wird Poloshirt und Reformation-Kleidchen abgestreift und stattdessen schier alles übergeworfen, was der Kleiderschrank so her gibt. Nackte Panik über das jährlich wiederkehrende Phänomen des Jahreszeitenwechsels scheint dabei bei den meisten das sonst so ausgeprägte Fashiongefühl verkümmern zu lassen. Wichtig ist nun vor allem eins: Den gefrierpunktähnlichen Temperaturen des Frühherbstes zu trotzen, koste es, was es wolle.

Dieser Mission wird regelmäßig mit Daunenjacke oder Stiefeln gefrönt, wobei Letztere wohl nach dem Kriterium der Schuhsohlendicke auserkoren werden, ganz nach dem Motto: Der dickste Schuh gewinnt. Bei der Wahl der Wintermäntel (wohlgemerkt: Mäntel!) scheint die individuelle Selbstentfaltung auch zweitrangig zu bleiben. Aufgeplustert und dick bepelzt zieht es bereits jetzt schon viele in die Uni. Die Kombination beider längst zum Statussymbol erhobenen Monturen, lässt nur schwer abschätzen ob sich die Meute an Studierenden gleich auf eine Expedition durch die Arktis oder doch in die Seminarräume begibt.

Außerdem ist die längst begraben geglaubte Zwiebel wieder als Statementlook auferstanden und überhaupt wird Farbe spätestens nach Abdanken des Monats August von der ZU einstimmig für überbewertet erklärt. Dem Pessimismus über das plötzliche nass-kältere Wetter wird dann noch die Krone aufgesetzt, wenn sich um die Mittagszeit das studierende Volk dicht an dicht in der Mensa drängt und das Standortmanagement parallel zur Höchstform aufläuft. Nun türmen sich die mitgebrachten Daunenaggregate in babylonischen Ausmaßen auf den Bänken, dazwischen sitzen Rollkragenpullis, aus denen vereinzelt ZUler:innen herausblinzeln.

Somit ist der Herbst nun unwiderruflich an der ZU angekommen und auch die letzte Hoffnung auf kollektive Sonnenanbetung auf den Raucherterrassen vor der Uni letztlich doch im Keim erstickt. Wehe dem, was da im Winter noch auf uns zu kommen mag!

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