REISKORN – ALLES AUF NULL?

Gut fünf Wochen ist es her, dass sich die Studierenden ihren Weg zurück an die ZU gekämpft haben. Zumindest wenn man all jene unverbesserlichen bemitleidenswerten Blockkurs wählenden Kreaturen, die sich dem Martyrium der Blockwoche auf unerschrockene Weise stellen, nicht mit berücksichtigt. Immerhin scheinen all diese schließlich auch nicht in Erwägung zu ziehen, dass sie sich selbst mit dem Wählen eines Blockkurses jeden Semesterbeginn aufs Neue in etwa so angenehm gestalten, wie die Vorstellung, dass Jeff Bezos Zitate das Innere der ZU bepflastern. Traurig, aber wahr. 

Viel hat sich jedoch auch in der vorlesungsfreien Zeit des zum offiziellen Skimonats der ZU auserkorenen Januar nicht verändert. Selbst der seit letztem Semester in seinem defekten Dasein sehr konsequente Wasserspender heisst die Studierenden unveränderter Dinge aufs herzlichste willkommen und mahnt dabei liebevoll daran, dass man sich in gewohntem Territorium befindet. Alles beim Alten, kein Grund zur Panik also. 

Bisher scheinen auch noch keine sonderlich großen Frühlingsgefühle bei den Studierenden aufgekommen zu sein. Schwarz an Schwarz schleppt sich die monotone Meute über den Campus. Wirklichen Elan strahlen nur die sehr sporadisch auftretenden mit dem Kosenamen «Erstis» Versehenen aus, die ihrerseits stets am gehetzten Blick und dem penetranten choralartigen irgendwelche Raumnummern fragend-herabbetenden Singsang auffallen, der natürlich immer dann einsetzt, wenn man selbst keine Ahnung hat, wo und besonders wann der nächste Kurs eigentlich stattfindet. Allgemeine Verwirrung wird zum Grundtenor der ersten Wochen. 

Man vergibt den fragewilligen Erstis jedoch schnell, denn sie wissen schliesslich noch nicht, was sie hier eigentlich tun. Damit gliedern sie sich wiederum einwandfrei in die sich langsam, aber stetig zur homogenen Masse entwickelnde ZU-Gemeinschaft der höheren Semester ein, deren scheinbar erfahrener Blick maßend auf den ZU-Küken ruht und dabei gelegentlich über die doch eigentlich vorherrschende generelle Ungewissheit hinwegzutäuschen vermag. Entlarvung ist auch hier nur eine Frage der Zeit. 

Ein herzliches Willkommen an alle Erstis der ZU wünscht Futurdrei.