Positive News | KW 43

Morniiing!
Positive News geht in die zweite Runde, dieses Mal mit vielen guten Nachrichten aus aller Welt und weniger vom Uni-Campus! Das heißt natürlich nicht, dass dort in der vergangenen Woche nicht auch viel tolles und aufsehenerregendes passiert ist. 

Wir aber wünschen euch nun viel Spaß mit unserer kleinen, random Auswahl an News, die uns kürzlich sehr erfreut haben. Vielleicht ist auch etwas dabei, dass euch den Morning-Coffee oder auch die nicht ganz so spannende erste Vorlesung erheitert. Gute neue Woche, peeps und lasst euch nicht unterkriegen vom regnerischen Herbstwetter!

Nr.1 Mexiko setzt Statement gegen koloniale Gewaltvergangenheit

In Mexikos Hauptstadt wurde die Statue des Besatzers Christoph Kolumbus entfernt und gegen die Statue einer indigenen Frau ausgetauscht. Dieser symbolische Akt ist ein Zeichen gegen die grausame spanische Kolonialherrschaft, die mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents durch Kolumbus ihren Anfang nahm. 

Mit der neuen Statue soll mehr Aufmerksamkeit auf die indigene Bevölkerung Mexikos gelenkt werden und insbesondere der Frauen gedacht werden, die unter den Gräueltaten der Besatzer am allermeisten zu leiden hatten. Durch diese spezielle Würdigung und Anerkennung der indigenen Bevölkerung wird sich in der öffentlichen Wahrnehmung auch für mehr soziale Gerechtigkeit eingesetzt. Das neue Denkmal soll auch ein Symbol für mehr soziale Gerechtigkeit sein. 

Dies ist vor allem in einem Land wie Mexiko, welches durch Machismo und das Patriarchat stark geprägt ist, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Es ist zudem auch ein Zeichen, welches in einem größeren Kontext betrachtet werden muss: In Mexiko meldet sich zunehmend die jüngere Generation, die Menschen in unserem Alter, zu Wort und fordert die Abkehr von diesen veralteten Gesellschaftsstrukturen ein. 

Was an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben sollte ist die Tatsache, dass Mexiko seit noch nicht allzu langer Zeit zu den Ländern gehört, die eine feministische Außenpolitik implementiert haben. Was das sein soll? Mehr über den Begriff und das Thema nachlesen kannst du hier: https://centreforfeministforeignpolicy.org/ und hier: https://www.gob.mx/sre/prensa/mexico-anuncia-la-adopcion-de-su-politica-exterior-feminista?state=published

Also zusammengefasst kann man in Mexiko aktuell viele Entwicklungen beobachten, die so manche*r “einem solchen Land” aus europäischer Brille gar nicht zugetraut hätte.

Nr.2 “Lego” verzichtet auf Geschlechtszuordnungen bei Produkten

Stellt euch einmal folgendes Szenario vor: Ihr geht (natürlich!) in ein kleines, regionales Fachwarengeschäft, um für euer fünfjähriges Patenkind ein Geburtstagsgeschenk auszusuchen (na klar, was auch sonst). Dann fragt euch der:die Verkäufer:in “Welche Interessen hat denn das Kind?”, anstatt “Ist es für einen Jungen oder ein Mädchen?”. Dies könnte schon bald, zumindest bei Lego-Spielzeug, unvermeidbar werden. Denn der allseits bekannte und beliebte Hersteller der kleinen Bausteine möchte ab jetzt auf heteronormative Geschlechtszuordnungen bei seinen Produkten verzichten. Stattdessen werden die Produkte nach Alter, Interessen und Themengebieten konzipiert und geordnet. Gender-Klischees werden bei kleinen Kindern zu großem Teil schon sehr früh durch Spielzeug gefestigt. Dies kann einen großen Einfluss auf ihr späteres Weltbild und Gesellschaftsverständnis haben. Mehr zum Thema nachlesen könnt ihr hier:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/lego-macht-bei-spielzeug-keinen-unterschied-mehr-zwischen-jungen-und-maedchen-a-78d661aa-accb-4295-ab0a-1b92bac6ccd9

Nr. 3 Sacharow-Preis für geistige Freiheit der EU erhält Alexej Nawalny 

Der immer noch in einer russischen Strafkolonie inhaftierte Kreml Kritiker Nawalny erhält die Auszeichnung für geistige Freiheit des EU-Parlaments. 

Zur Entscheidung des Europäischen Parlaments sagte dessen Präsident David Sassoli: „Das Europäische Parlament hat Alexei Nawalny zum Träger des diesjährigen Sacharow-Preises gewählt. Er hat konsequent die Korruption des Regimes von Wladimir Putin angeprangert. Durch seine Accounts in den sozialen Medien und seine politischen Kampagnen hat Nawalny dazu beigetragen, Missstände aufzudecken und Millionen von Menschen in ganz Russland zu mobilisieren. Dafür wurde er vergiftet und ins Gefängnis geworfen.” hinzu fügte er: “Mit der Verleihung des Sacharow-Preises an Alexei Nawalny würdigen wir seine große persönliche Tapferkeit und bekräftigen die uneingeschränkte Unterstützung des Europäischen Parlaments für seine sofortige Freilassung”. 

Diese Ehrung bedeutet zum einen eine symbolische Solidarität mit der russischen Opposition sowie erneute internationale Aufmerksamkeit für das Thema. Ob diese Geste und die damit einhergehende internationale Aufmerksamkeit allerdings ausreicht ist fraglich – der mit 50.000 Euro dotierte Preis dürfte seiner Bewegung allerdings für eine Weile den Fortbestand erleichtern. Die Verleihung des Preises findet am 15. Dezember in Straßbourg statt.

Der Sacharow Preis wird jährlich vom Europäischen Parlament verliehen. Er wurde 1988 ins Leben gerufen, um Personen und Organisationen zu ehren, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Er ist nach dem sowjetischen Physiker und politischen Dissidenten Andrej Sacharow benannt.

Weitere Informationen, Einschätzungen und das Statement des EU Parlaments findet ihr hier https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/priorities/sacharow-preis-2021/20211014IPR14915/alexei-nawalny-erhalt-den-sacharow-preis-2021-des-europaischen-parlaments und https://taz.de/Sacharow-Preis-fuer-Alexei-Nawalny/!5810005/ 

Nr. 4 Frankreich macht Psychotherapie kostenlos

Ab 2022 soll jeder Mensch in Frankreich kostenlosen Zugang zu psychotherapeutischer Behandlung bekommen! Dies kündigte Staatspräsident Emmanuel Macron an und sagt, Frankreich habe das Thema psychische Gesundheit zu lange vernachlässigt. 

Vor allem seit der Pandemie, aber auch nach wiederholten terroristischen Anschlägen der letzten Jahre ist der Bedarf stark gestiegen. Laut Umfragen gaben 15% aller Befragten an depressiv zu sein, fast ein Viertel der Befragten berichteten von Angstzuständen. Ab nächstem Jahr soll der Zugang zu Therapien erleichtert werden, indem Krankenkassen die Behandlung übernehmen sollen – bisher war dies nicht der Fall, was vielen menschen den Zugang erschwerte oder zunächst unmöglich machte. 

Wir finden: eine tolle und wichtige Maßnahme, um mentale Gesundheit und die entsprechenden Angebote für Betroffene zu fördern und allen Menschen zugänglich zu machen! 

Für weitere Informationen könnt ihr hier gerne den Beitrag des WDR nachhören: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/cosmo/daily-good-news/audio-frankreich-macht-psychotherapie-kostenlos-100.html

Nr. 5 UNICEF weitet Hilfe für Afghanistan aus 

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, will trotz der Machtübernahme der Talbina weiter Kindern in Afghanistan helfen. Schon seit Monaten habe sich die Versorgungslage für Kinder unter andem wegen Dürre und der Coronapandemie verschlechtert, sagt Unicef. In Zukunft sollen auch bisher unversorgte Gebiete im Land abgedeckt werden, sobald die Gewalt abgenommen hat. Laut UNICEF sind rund 10 Mio. Kinder in Afghanistan auf Versorgung angewisen, rund die Hälfte der Bevölkerung würde humanitäre Hilfe benötigen, heißt es weiter. 

Auch bestätigte UNICEF, dass die Hilfe tatsächlich bei den Menschen ankommt, da auch die Taliban ein Interesse daran hätten, dass die Bevölkerung überleben könne. Weitere Informationen und das Statement von UNICEF könnt ih hier nachlesen: https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/2021/statement-unicef-afghanistan/246918 und https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/fotos-unicef-hilfe-in-afghanistan-krise/249172

Das wars für diese Woche – mehr gibts nächsten Montag!